Das Büro für Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung von Szczecin hat auf Bitte des Städtischen Kulturzentrums ein verbal-grafisches Warenzeichen entworfen und leitete Bemühungen um die Einrichtung seiner Schutzrechte ein. Ende 2009 wurde ein Antrag auf Schutzrechtegewährung für das Warenzeichen: „TOWARY SZCZECIŃSKIE STETTINER WAREN“, sowie die Bezeichnung: „STETTINER WAREN” beim Patentamt der Republik Polen gestellt. Schließlich erlangte die Stadt Szczecin die Schutzrechte für diese Warenzeichen. Sie wurden dem Städtischen Kulturzentrum in Szczecin übergeben, wo aufgrund eines Entscheids des Direktors ein Zertifizierungsrat tätig ist, der den Handwerkern das Recht zur Herstellung und zum Verkauf origineller Stettiner Waren gewährt.
Geschichte der Stettiner Keramik
Keramikprodukte „Stettiner Waren“, auch bekannt als „Bauern-, Schiffer- oder Haffnerfayance“, wurden in den Haushalten im ganz Westpommern, wie auch in Dänemark, Schweden und Norwegen benutzt. Ihre Herstellung begann wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und ihre Produktionsstätten waren breit verstreut, von Słupsk im Osten bis nach Greiffenberg (Uckermark) im Westen.
Der Katalog von Geschirrformen der „Stettiner Keramik“ umfasste Schüsseln, Tellern, Kannen, Pokale, Doppelgeschirr, Töpfe, Krüge, Kerzenleuchter, sowie dreibeinige Kesseln – sog. „Grapens“. Charakteristisch für „Stettiner Waren“ ist ihre bescheidene weiße oder cremefarbene Glasur mit himmelsblauen, leicht roten, braunen, gelben und grünen Elementen. Unter den Motiven sind öfters Pflanzenmuster zu finden – Obst in Schüsseln oder Körben, Blätter, Blumen oder stilisierte Rosenfrüchte. Die Keramik weist auch architektonische Motive sowie Tiere auf, wie z.B. Hirsche, Vögel, Pferde, Hasen und sogar Kamele. Mit der Zeit haben sich diese detailreichen Verzierungen zu einfachen Linienformen oder zu Stempel- oder Schablone-Bemalungen gewandelt.
Stettiner Keramik heute
Seit 2006 veranstaltet das Städtische Kulturzentrum in Szczecin Keramik-Workshops und –Symposien. Ihr Ziel ist die Verbreitung des Wissens über Keramik, vor allem von Informationen über Kermikprodukte der „Stettiner Waren“, die im 18. und 19. Jahrhundert von Szczecin in andere Städte der Region des südlichen Baltikums exportiert wurden. Bei den alljährlichen Keramik-Picknicks versucht eine Gruppe von Künstlern und Historikern alte Produktionsweisen nachzuvollziehen um so viele Menschen wie möglich für sie zu interessieren. An diesen Treffen nehmen auch Keramikhandwerker aus Deutschland teil.
Ab September 2010 können Handwerker die Gewährung des Zertifikats beantragen, das sie dazu befugt, Produkte im Rahmen der „Towary Szczecińskie Stettiner Waren” herzustellen und zu kennzeichnen.
Die originale weiße Stettiner Keramik wird in der Ausstellung im Nationalmuseum an Wały Chrobrego präsentiert.
Zertifikate Stettiner Waren
Die Entscheidung über die Gewährung des Zertifikats trifft der Zertifizierungsrat, der vom Direktor des Städtischen Kulturzentrums einberufen wird und gemäß dem Ratsreglement arbeitet. Zertifikate sowie der Siegel zur Kennzeichnung der Waren werden den Handwerkern vergeben, die Keramikprodukte entsprechend den historischen Herstellungsweisen produzieren und dabei hohe künstlerische und handwerkliche Maßstäbe anlegen.
Das Antragsformular um die Gewährung der Zertifikate für die Aufnahme der Herstellung von Keramikprodukten unter der Bezeichnung „Stettiner Waren“ ist im Städtischen Kulturzentrum in Szczecin an der ul. Goleniowska 67 erhältlich oder kann von der Internetseite des Zentrums www.mok.szczecin.pl heruntergeladen werden.
Alle Informationen über Keramikprodukte, Möglichkeiten der Gewährung des Zertifikats, sowie des Kaufs von Stettiner Waren erteilt das Städtische Kulturzentrum in Szczecin - Tel.: 91/ 46 91 639, E-mail: mok.szczecin@wp.pl.
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